Lebendige Geschichte zwischen Meer, Bergen und Großstadt: Playa Costeño, Minca und Bogotá

Am letzten Tag im Monat April flog Kathi zurück in den Norden Kolumbiens, nach Santa Marta, um die Reisegruppe wieder zu komplettieren. Als äußerst gegensätzliches Bild zum Stadtleben präsentierte sich die Busfahrt, bei der die Einheimischen der Sierra Nevada in ihren auffälligen weißen Gewändern aus- und einstiegen. Am Playa Consteño hatten Björn und Thomas in einem der Hostels am Strand ihr Lager aufgeschlagen, um die harschen Wellen des karibischen Meeres mit ihren Surfbrettern zu bezwingen. Sobald die Sonne hinter den Palmen verschwunden war, erleuchtete das Lagerfeuer die Gesichter der Surfer und Karibikgenießer im gemütlichen Sitzkreis. Da wir den Tag der Arbeit am 1. Mai nicht frevelhaft feiern wollten, starteten Thomas und Björn mit einer morgendlichen Sporteinheit, wonach wir uns gemeinsam einen entspannten Tag am Strand erarbeiteten. Am Abend folgte dann noch ein Networking-Termin, bei dem wir mit Paz und Aviah aus Israel neben politischen Diskussion auch unseren hebräischen Wortschatz unter viel Gelächter erweiterten. 🙂

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Nach zwei Tagen verließen wir die Karibik endgültig und machten uns auf in die Berge, wo wir nach vielen Serpentinen im kleinen Bergdörfchen Minca landeten. Schnell war ein kleines Hostel bezogen, das direkt am Fluss lag und mit Babykatzen punkten konnte. Am Abend wartete für Kathi abermals ein schönes Wiedersehen mit einer Freundin, die sie auf Reisen kennengelernt hatte: Helen und ihr Freund Thomas waren zur Zeit ebenfalls in Kolumbien unterwegs. Beim gemütlichen Abendessen tauschten wir (Reise-)geschichten aus und genossen die entspannte Atmosphäre in Minca.

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Als Schokoliebhaber konnten wir uns einen Besuch der Finca „La Candelaria“ inklusive Kakao-Führung natürlich nicht entgehen lassen. Nachdem wir mit den Zwillings-Hühnereiern des Ortes gesättigt waren, wagten wir uns auf den Berg mit dem etwas beängstigend Namen „Serpiente“ (Schlange) und wurden glücklicherweise nicht mit der Sichtung von ebendiesem Tier, sondern umwerfenden Ausblicken belohnt. Auf der Finca, die eine biologische Landwirtschaft betreibt, erfuhren wir zuerst welche Sorten Kakao es gibt und wie beschwerlich es ist, die Bohnen auf dem steil abfallenden Gelände per Hand zu ernten. Pünktlich mit einem ordentlichen Regenguss versammelten wir uns drinnen, wo die frischen Kakaobohnen direkt zur Verkostung auf unseren Geschmacksnerven landeten. Dann folgte eine Demonstration des Fermentierungs-, Röst- und Mahlprozesses, die mit dem Zubereiten einer heißen Schokolade abgeschlossen wurde. Damit wir auch wirklich die volle Dosis Endorphine bekamen, bepinselte man auch noch unsere Gesichter mit einer Maske aus dem guten Stoff. Die Sonne tat draußen ihr übriges, um die Schokopartikel auf unserer Haut zu trocknen, während unsere Blicke über die tiefgrünen Hügel bis nach Santa Marta schweiften. Mit einem Rucksack voller essbarer Souvenirs marschierten wir weiter durch die üppige Vegetation bis zur Finca Mundo Nuevo, die uns mit bestem Essen aus dem eigenen Garten versorgte. Die angenehme Bergluft versorgte die Gehirne mit genug Sauerstoff für eine spannende Schachrunde bevor uns die Füße, vorbei an traditionellen Hütten der Einheimischen, wieder zurück nach Minca trugen.

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Am nächsten Tag stand eine größere Wanderung auf dem Plan, zu der die Besitzerin des Hostels, Shannon, mit uns gemeinsam aufbrach, um uns einen versteckten Wasserfall zu führen. Da diese Stätte als heilig gilt, nahmen wir am Weg noch eine Handvoll Lehm mit, der später für eine rituelle Waschung dienen sollte. Am Ziel trafen wir auch direkt auf einen Mann, der diesen Ort für seine Meditation nutze und nach einem spirituellen Ritus, das Essen der Götter – eine Kokosnuss – mit uns teilte. Nachdem wir ihn verabschiedet hatten, widmeten wir uns unserem Ritus, der wahrscheinlich eher weniger heilig als lustig war. 🙂

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Ohne Shannon, dafür aber mit unserem neuen Hund, den wir aus Mangel an Kreativität, Werner #2 nannten, wanderten wir durch Regen und Sonnenschein, bis zum Casa Elemento. Dort gönnten wir uns ein wohlverdientes Mittagessen und genossen die Pause in den „Riesenhängematten“, bevor wir mit Werner zum Mirador „Los Pinos“ aufbrachen. Auf dem Weg stolperten wir – mitten im Dschungel – in die Dreharbeiten einer Nespresso Werbung! 🙂 Am Ziel  wurden wir mit einem wunderschönen Ausblick bis nach Santa Marta belohnt. Die Berge der Sierra Nevada waren dafür leider in Wolken gehüllt. Ziemlich erschöpft erwanderten wir uns am Heimweg noch einen traumhaften Blick auf den Sonnenuntergang bevor wir in der Dunkelheit unsere letzten Schritte bis nach Minca taten, wo Werner #2 seine Wochenration an Hundefutter verputzte.

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Unser letzter Tag im kleinen Bergdorf sollte noch eine überaus beeindruckende Begegnung bereithalten. Da Shannon dabei war ein Kulturprojekt aufzubauen, bei dem Touristen die Möglichkeit haben, von den Einheimischen mehr über die Geschichte Kolumbiens zu erfahren, stellten wir uns bereitwillig als Versuchsreisende zur Verfügung und trafen uns mit dem weiblichen Part einer ansässigen Familie. Nach ein paar einführenden Worten erzählten uns die sympathischen Frauen von der schrecklichen und gewalterfüllten Herrschaft der FARC bzw. der (noch weit schlimmeren) Paramilitarios. Uns stockte bald der Atem, als die Mutter mit Tränen in den Augen von der Ermordung ihres Mannes berichtete. Überaus schockiert lauschten wir den Erzählungen über Ermordungen, Verschleppung und der Enteignung der Finca der Familie. Auch wenn danach die befreienderen Worte zu Friedensverträgen kamen, lag die Wut, Angst und Trauer über die erlebten Ereignisse, sowie den andauernden Kampf über die Rückgewinnung des Grundstückes deutlich in der Luft. Dass Kolumbien erst in den Kinderschuhen steckt, was Friedensverträge angeht, konnten wir dann auch direkt auf der Terrasse, wo das Gespräch stattfand, erfahren: Als die Frauen, die ohnehin das ganze Gespräch über sehr leise gesprochen und sich stets umgeschaut hatten, einen Mann neben uns entdeckten, der unauffällig dastand und auf sein Handy schaute, wechselten sie schlagartig das Thema und gaben uns eindeutig zu verstehen, dass wir in seiner Anwesenheit nicht über diese Dinge sprechen sollten. Als der besagte Mann die Terrasse verlassen hatte, bekamen wir als Antwort auf unsere Frage, was dieser Mensch denn machen würde, falls er mitbekäme worüber hier geredet wird, die unmissverständliche Aussage: „Cosas malas!“ (Schlechte Dinge). Ziemlich verunsichert bedankten wir uns für das beeindruckende Gespräch und verabschiedeten uns aus der bedrückenden Atmosphäre, die mit jeder weiteren Erzählung (von denen hoffentlich noch sehr viele folgen werden) definitiv ein Stück Befreiung erlangt.

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Danach machten wir uns wieder auf nach Santa Marta, wo wir am Flughafen zufällig Aviah wiedertrafen und mit ihr in die Hauptstadt Bogota flogen.

Am 6.5. – exakt ein halbes Jahr, nachdem wir in Nicaragua die ersten Schritte unserer Reise gegangen waren – ging unser Abenteuer Südamerika mit einem Tag in Bogota zu Ende: Am Weg in die Innenstadt zeigte sich vor allem Kathi schon ziemlich begeistert über Bogota, dank der sofort sichtbaren Radfreundlichkeit. 🙂 Dank der Free Walking Tour erlebten wir die Innenstadt im Schnelldurchlauf und wurden vor jedem Denkmal, jeder Kirche und auf jedem berühmten Platz mit wissenswerten und historischen Details gefüttert. Nach einer kleinen Pause im schönen Stadtteil La Candelaria gab uns der kolumbianische Chicha (eine Art Most-Getränk) wieder Energie für die weiteren kulturellen Stunden im Botero Museum und dem weltbekannten Museo del oro (Goldmuseum). Nach einem erlebnisreichen Tag machten wir uns ein letztes Mal in Südamerika auf zu unserem Hostel, wo wir unsere Rucksäcke für die große Weiterreise packten. Auch von Björn, der ein paar Stunden später heimwärts musste, hieß es an dieser Stelle leider Abschied nehmen. Mit einem lachenden, das sich auf neue Abenteuer freute, und einem melancholischen Auge, das die unglaublich schönen sechs Monate auf diesem Kontinent voller „Pura Vida“ revue passieren ließ, machten wir uns auf zum Flughafen uns sagten: Hasta luego colombia, hasta luego america central, ya nos veremos! Gracia por el tiempo marvillioso! (Bis bald, Kolumbien, bis bald, Zentralamerika, wir sehen uns bald wieder! Danke für die wunderschöne Zeit! 🙂

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Zwei Wienerinnen verliebt in den Paisa*-Style: Medellin aus allen Perspektiven

*“Paisa“ werden die Bewohner des Bundeslandes Antioquia genannt.

Auf gings, ab gings, 5 Tage Medellin! Da die kolumbianischen Distanzen und zwei Wochen Reisezeit in diesem großen Land nicht unbedingt zu Busreisen passten, stiegen wir an Cartagenas Flughafen in ein äußerst modernes Avianca Flugzeug, das uns direkt nach Medellin brachte. Die vor 15 Jahren noch gefährlichste Stadt der Welt, investiert heutzutage derart in Bildung und Entwicklung, dass sie sich zu einer der fortschrittlichsten Mittelamerikas gemausert hat. Diesen Eindruck gewonnen wir auch direkt bei unserer Ankunft im Viertel „Poblado“, wo sich zwischen Hostels und Bars auch noch abends eine Menge Leute tummelten.

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Unser erster Tag in Medellin startete zuerst natürlich mit dem Geschmack von Käse und Mais. Daraufhin sollten aber weniger vorhersagbare Begegnungen folgen, denn ein, mehr oder weniger zufälliges Treffen mit einer alten Reisebekanntschaft aus Kathi1′ Zeit in Chile, ließ uns die Welt wieder in Murmelgröße erscheinen. Danach stolperten wir direkt in eine ungeplante Kaffeeverkostung: Das Erdgeschoss unseres brandneuen und supertollen Hostels fungierte nämlich als Food court, der zwei Tage vor der Eröffnung stand und deren Kaffee- und Cocktailbar von drei unheimlich sympathischen Frauen gemanagt wurde. Direkt aus der Umgebung Medellins wussten sie den Kaffee von lokalen Bauern nicht nur wunderschön zu verpacken, sondern auch für Geschmack und Auge auf den Tisch zu bringen. Dazu gab es neben himmlischen Brownies und Croissants, Wissenswertes über den kolumbianischen Kaffee und ein nettes Gespräch über Land und Leute!

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Da wir doch noch eine Touristenattraktion für diesen Tag erkunden wollten, begaben wir uns mit den berühmten „Metro cable“, den Seilbahnen Medellins zum Parque Arvi. In einer halben Stunde, in der wir über teils sehr arme Viertel „flogen“, transportierte uns die Seilbahn von der Großstadt direkt in die Berge. Auf den einhergehenden Temperaturfall waren wir nicht unbedingt vorbereitet, weshalb wir nur auf einem kleinen Rundwanderweg die frische Höhenluft atmeten, bevor es wieder runter in die Millionenstadt ging, wo wir mitten in der Rushhour landeten. Völlig perplex beobachten wir die nicht enden wollenden Ströme von Menschen, die durch Sprints über die Stiegen noch irgendwie versuchen ein paar Plätze vor ihren Mitstreitern in den Schlangen bei den U-Bahn Zugängen zu landen.

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Medellins Geschichte wurden neben Pablo Escobar natürlich auch von den Kämpfen zwischen FARC und den Paramilitarios geprägt. Ein Viertel, das darunter besonders gelitten hatte und einst mit der höchsten Mordrate der Welt in den Schlagzeilen landete, ist heute für seine Graffitis und Freiluftrolltreppen bekannt. Da der Gang durch die engen Gässchen und über die endlosen Stufen dieses (an Geld) ärmere Viertel noch immer nicht ganz ungefährlich sein soll, erkundeten wir die Gegend mit einer Tour. Nach einem Arepa-Frühstück folgte eine Metro cable Fahrt inklusive Geschichte-Stunde, bei der wir erfuhren, dass die an den Hängen erbauten Häuser für Scharfschützen als perfekte Basis dienten, um Kämpfe, bei denen natürlich hauptsächlich die Zivilbevölkerung starb, auszutragen. Unser erster Stopp führte uns zum Haus von Socorro Mosquera, die als eine der vielen unbekannten Helden dieses Bürgerkrieges hervorging: Als eines Tages ihre Tochter bei einer Schießerei starb, trat sie aus dem Haus, schwenkte ein weißes Taschentuch und schrie „No mas, no mas!“ (Nicht mehr, nicht mehr!). Daraufhin wurden langsam die Waffen niedergelegt und ein erster Schritt in Richtung Frieden war getan. Leider folgte jedoch durch die staatlich angeordnete Operation Orion mit dem Ziel die Guerillas zu vertreiben, wieder der Einzug von Gewalt und Morden. Wer mehr dazu lesen möchte, findet hier sehr interessante Zeilen: http://www.zeit.de/2003/34/Kolumbien Erfolgreiche Friedensverträge tragen mittlerweile dazu bei, dass der Bürgerkrieg aus dem Labyrinth an verwinkelten Wegen der Comuna 13 zwar verschwunden ist, die Armut und Gewalt jedoch blieb. Seit 10 Jahren versuchen die Bewohner nun mit Graffitis und street art ihrem Viertel ein neues Gesicht und damit dem Frieden eine neue Chance zu geben. Auch die 2012 erbauten Freiluftrolltreppen machen es nicht nur den Bewohnern leichter die Höhen in ihrem Stadtteil, in dem die Grundstückspreise wohl nach der Lichtzugänglichkeit gestaffelt sind, zu überwinden, sondern locken auch Touristen an. Beeindruckt von der bewegenden Geschichte beendeten wir die Tour mit einem typischen, geschmacklich wieder einmal gewöhnungsbedürftigen Mangoeis mit Limetten-Salz Dip.
Mit der modernen Metro, die der Paisas ganzer Stolz ist, ging es weiter in Medellins vielfältiger Sightseeing-Liste. Nach einer kurzen Besichtigung des „Kulturpalastes“ begaben wir uns zum Plaza Botero, wo die gewichtigen Bronzefiguren des gleichnamige Künstler uns zum Schmunzeln brachten.

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Bevor es für Kathi2 nach erlebnisreichen Wochen wieder heimwärts ging, schauten wir uns die Stadt noch aus der Vogelperspektive an. Mit einem Paragleitflug flogen wir aus der Komfortzone heraus und in den Wind vom Vorort San Felix hinein, hoch hinaus mit Blick auf die Berge Antioquias. Beim Ausfüllen unserer Blutgruppe wurde uns zwar ein bisschen mulmig, aber so schnell konnten wir gar nicht schauen, da hatten wir unseren Helm auf und schwebten mit unserem Piloten über Medellin. Ein einmaliger Erlebnistag endete mit einem leckeren Abendessen, bei dem wir auf unsere schöne gemeinsame Zeit anstießen! 🙂

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Viva Colombia! Karibikfeeling von Capurgana bis Cartagena

„Kolumbien, es war der Hammer!“ summte so oft in unseren Ohren, dass wir die Erwartungen äußert hoch ansetzten und schon in Capurgana nicht enttäuscht wurden. Während Thomas als einziger dem Ruf seines Körpers nach einem Ruhetag folgte, zog es Björn und die beiden Kathis wieder raus aufs Meer, diesmal zum Tauchen. Nach einer kleinen Einführung in der Tauchschule schnallte sich unsere äußerst herzliche Tauchlehrerin – glücklicherweise nicht zur Verteidigung, sondern um Meerestiere von Plastik und verhedderten Fischerleinen zu befreien – noch schnell ein Messer ums Bein und los gings entlang der wunderschönen Küste. Am Strand mit dem leckeren Namen „Aguacate“ (Avocado) musste Björn noch kurz durchs kleine 1×1 der Tauchlehre, bevor wir ab- und die Luftblasen auftauchen. Wiedereinmal begeistert von der Unterwasserwelt bewegten wir uns vorbei an wunderschönen Korallen und versuchten Langusten, die sich im Riff versteckten, zu erspähen.

Mit zwei Tauchgängen war auch bei den beiden Kathis die Luft und Energie raus, weswegen sie sich statt einer Wanderroute ein mögliches untypisch kolumbianisches Frühstückslokal suchten. Schlussendlich mussten sie sich doch dem omnipräsenten säuerlichen Käse beugen, der sich auch im süßesten Schokocroissant befand… Währenddessen erwanderten sich Thomas und Björn einen fantastischen Blick auf das Grenzörtchen Sapzurro. Schnellen Reiseschrittes bzw. Botes ging es direkt weiter entlang der Küste nach Acandi. Dort erhofften wir uns einen Blick auf die Riesenschildkröten, die gerade im April nachts an den Strand kommen, um ihre Eier abzulegen, erhaschen zu können. Der Ort wartete mit einer authentischen Atmosphäre auf, da wir die einzigen Touristen weit und breit waren und die offensichtlich unoffensichtlich gemachten Handyfotos von uns auch darauf schließen ließen, dass sich hierher eher selten Reisende verirren. Der nächtliche Ausflug zum Strand bescherte uns neben einem unbeschreiblichen Sternenhimmel auch ein eher mulmiges Gefühl, weshalb wir, erfolglos, bald wieder den Heimweg antraten.


Unsere letzte Bootsfahrt durch karibisches Wasser brachte uns nach Necocli, wo wir wieder auf den Busverkehr umsteigen mussten. Acht lange Stunden und eine Erkenntnis, dass unser Distanzdenken für Kolumbien eine andere Dimension annehmen musste, später, landeten wir in Cartagena im Luxus eines Boutique-Hotelzimmers. 🙂 Nach einer ausgiebigen Nachtruhe erkundeten wir das Castillo San Felipe, welches direkt vor der Altstadt beeindruckend thronte. Schnell ergriffen wir jedoch die Flucht vor der unerbärmlichen Sonne, hinein ins Tunnelsystem der Burg und anschließend ins klimatisierte Einkaufszentrum, wo Kathi1 für Thomas noch ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk erstehen konnte.


Cartagenas schöne Altstadt trumphte besonders in der Abendstimmung mit einem mediterranen Charme auf, der einen sofort in die zauberhaften Gässchen lockte. Wie im Bilderbuch reihte sich ein Kolonialgebäude an das nächste, im Kampf um die Frage, wer denn den schöneren Balkon zu bieten hätte. Nachdem uns die mitreißenden Rhytmen einer kolumbianischen Tanzgruppe eingeheizt hatten, fanden wir in einem schönen Hinterhof bestes Essen, um unseren letzten gemeinsamen Abend zu feiern.

Am nächsten Tag sollten unsere Routen nämlich ganz brav geschlechtergetrennt weitergehen. Den Vormittag verbrachten Thomas und die Kathis noch mit einem Spaziergang durch die Altstadt, während die straffe Reiseplanung schlussendlich auch Björn auf den Magen schlug und ihm einen Tag im Bett auferlegte. Danach hieß es Abschiednehmen für die Mädels, die sich auf zum Flughafen machten, um ihren Weg nach Medellin anzutreten.